Diversity und die Bundeswehr eine kritische Auseinandersetzung

Jedes Jahr im Juni ist Pride Month, leider flutet die Bundeswehr die Sozialen Medien jedes Jahr mit einer dummdreisten Kampagne. Unter anderem mit um für sich  in der LGBTQI* Community Werbung zu machen, dasselbe gilt auch für behinderte Menschen an die sich die Bundeswehr rauszuschmeißen versucht und sich als inklusiven Arbeitgeber darzustellen Slogans mit denen die Bundeswehr dies versucht. 

„WIR MARSCHIEREN AUCH QUEER BEET“

                                   oder

„EINIGKEIT UND RECHT UND BARRIEREFREIHEIT“

Die Bundeswehr schreibt sehr allgemein über Diversity folgendes:

„Diversität kennt viele Gesichter und soll uns dabei helfen, die Vielfalt der Menschen zu unterscheiden, anzuerkennen und bestehende Hürden abzubauen. Die Anerkennung dieser Vielfalt ist seit jeher in der Bundeswehr im Soldatengesetz verankert: Soldatinnen und Soldaten sind nach Eignung, Befähigung und Leistung ohne Rücksicht auf Geschlecht, Abstammung, Ethnie, Glauben, religiöse oder politische Anschauungen, Heimat oder Herkunft zu ernennen und zu verwenden. Gleiches gilt uneingeschränkt ebenso für eine Karriere in Zivil. Hier ist zudem auch ein Einstieg beim Arbeitgeber Bundeswehr für Personen mit Behinderungen möglich. Die Auswahl ist vielseitig und reicht von einer Einstellung als tarifbeschäftigte Arbeitnehmer*innen über eine Ausbildung in einem von mehr als 40 Ausbildungsberufen bis hin zu einer Karriere in einer von drei Beamtenlaufbahnen“

Die Bundeswehr lobt sich meines  Erachtens in einer Überheblichkeit, die schwer zu ertragen ist, selbst dafür, dass sie behinderte Menschen beschäftigt. So schreibt die Bundeswehr dass aktuell knapp 9.500 Menschen mit Schwerbehindertenausweis oder einem Gleichstellungsbescheid bei ihr beschäftigt sind darunter sind mehr als 1.300 Soldat*innen. Die Soldat*innen  haben ihre Beeinträchtigungen unter anderem durch Einsatzschädigungen oder durch Unfälle.

 „Danke liebe Bundeswehr”, dass du Leute, die bei dir schon beschäftigt sind und in Erfüllung ihrer „Arbeit“ als Soldat*innen verletzt wurden und Beeinträchtigungen davon trugen, nicht auch noch entlässt. Im Ernst, sich dafür selbst zu feiern, ist zynisch! 

Ob die Bundeswehr die Beschäftigungsquote für behinderte Menschen unter Soldat*innen erfüllt, wird nicht gesagt, stattdessen lobt sich die Bundeswehr selbst, dass sie die Quote unter Zivilbeschäftigten mit zehn Prozent übererfüllt. Wer ist denn bitte bei einer Armee zivil beschäftigt? Müssen ehrlicherweise nicht alle für die Bundeswehr arbeitenden Menschen, da sie die Bundeswehr und dadurch die Kriegsmaschinerie am Laufen halten, als militärisch Beschäftigte betrachtet werden? 

Die Bundeswehr ist kein normaler Arbeitgeber. Krieg, und dafür sind Armeen da, verursacht Beeinträchtigungen und Barrieren und dass vor allem bei der Zivilbevölkerung die von Kampfhandlungen betroffen ist. Kampfeinsätze können auch Spätfolgen verursachen. Für die Opfer von Krieg ist es unerheblich, ob die Pilot*innen von Kampfflugzeugen, IT-Personal zum Steuern von Kampfdrohnen oder die Fahrer*innen von Panzern behinderte oder nichtbehinderte Personen sind. Das heißt, wir brauchen bei der Bundeswehr nicht mehr Barrierefreiheit konkret: wir brauchen keine barrierefreien Kasernen und schon gar nicht barrierefreie Kampfflugzeuge und barrierefreie Panzer, auch nicht wenn sie ökologischer mit Strom betrieben werden auch dann nicht wenn die jetzige  Bundesregierung unter Beteiligung der Grünen dann ein besseres Gefühl bei Auslandseinsätzen hätte. Wir brauchen überhaupt keine Bundeswehr.

Dass die Bundeswehr für sich Werbung  macht ist verständlich,  und  dafür  auf das Thema Diversity setzt ihr gutes Recht  was ich allerdings überhaupt nicht verstehe und mich auch ärgert, ist wie von behinderten Menschen, auch teils von Linken solche „Diversity Kampagnen“ abgefeiert werden. Nur weil Diversity draufsteht.

https://inklusion-statt-integration.de/weshalb-die-invictus-games-nicht-inklusiv-sind-und-nicht-stattfinden-sollten/

Diversity

2 Gedanken zu “Diversity und die Bundeswehr eine kritische Auseinandersetzung”

  1. „Müssen ehrlicherweise nicht alle für die Bundeswehr arbeitenden, und dadurch deren Einsatzfähigkeit am Laufen haltenden, Beschäftigten als Militärischbeschäftigte betrachtet werden?“
    Nein, dem stimme ich als ehemaliger Soldat und heute zivil Angestellter der Bundeswehr nicht zu. Eine Trennung des Status „Soldat“ von einem normalen Angestelltenverhältniss ist geboten. Das Soldat sein ist kein normaler Job. Soldaten haben eingeschränkte Grundrechte (6. SG) und verpflichten sich per Eid. Sie haben im Endeffekt sogar die Pflicht Deutschland, seine Bürger, deren Rechte und Freiheit notfalls unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Eine Gleichstellung mit mir als normalem Angestellten ist mmn. falsch.
    Das bedeutet nicht, dass zivil Beschäftigte keine wichtigen Angehörigen der Bundeswehr sind, dass sind wir, aber uns mit dem Status eines Soldaten gleich zu setzen wäre eine Herabwürdigung der Soldaten, die aufgrund ihrer Bereitschaft selbst ihre wichtigsten Grundrechte (wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit) einzuschränken, eine besondere Anerkennung verdient haben.
    Im übrigen würde diese Gleichsetzung auch nicht die Realitäten widerspiegeln. Ich gehe morgens zur Arbeit und muss nicht damit rechnen mich im Einsatz oder gar Krieg wieder zu finden.
    Im übrigen begrüße ich Diversität und Inklusion in der Bundeswehr und halte es für eine wichtige Errungenschaft, dass die Bundeswehr heute Soldaten die im Einsatz verwundet und dadurch bleibende Einschränkungen haben, nicht mehr aussortiert sondern denen eine sichere Perspektive bietet. Dies ist mmn das mindeste. Aber sehe ich auch Grenzen bei der Einstellung von Schwerbehinderten als Soldat. Die Realität ist, dass sich Soldaten die zusammen im Kampfeinsatz befinden aufeinander verlassen müssen und in einer Gruppe das schwächste Glied die Leistungsfähigkeit der Gruppe definiert. Hier geht es auch darum, dass möglichst viele Soldaten einen Kampfeinsatz überleben. Bei aller politischen Korrektheit und bei aller meiner Zustimmung zu Inklusion, so halte ich es trotzdem nicht für angemessen dabei das Recht der übrigen Soldaten zu überleben weiter einzuschränken. Da wo es realistisch möglich ist behinderte Menschen einzubinden sollte man es machen. Die Bundeswehr ist an die Werte der Verfassung gebunden. Aber es gibt in meinen Augen da eine Grenze, wo man das Leben anderer gefährdet.

  2. Sehr geehrter Herr Verspohl danke für ihren Kommentar er gab mir die Möglichkeit die Passage über Zivil und und Militärische Mitarbeiter*innen noch mal drüber zu lesen und sie klarer zu formulieren an meiner Ansicht das es nur Militärbeschäftigte und keine Zivilbeschäftigten bein Bund gibt bleibe ich aber denn ohne die Zuarbeit der sog Zivilbeschäftigten würde die Kriegsmaschinarie zusammenbrechen aus meiner Sicht gibt es nur eine Inklusive Armee nämlich die die es nicht gibt

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