Festiwalla, das waren vom 10-14 Juli 2024 fünf Tage Theater, Performances, Musik, Rap, Tanz, Installationen, Workshops. „FESTIWALLA“ wurde dieses Jahr zum 6. Mal organisiert vom Theater X. Festiwalla bringt marginalisierte Jugendperspektiven und ihre Kunst mit lokalen Ensembles aus Berlin bis hin zu Kollektiven aus Palästina, Italien, Spanien, Chile, Bolivien und Nigeria auf die Bühne. Das Motto des Festiwalla war “Keine Angst! Klassenkampf?!”
Die Fragen waren. Woher kommt Unterdrückung? Kann und wenn wie Theater zu einem Ort von und für Arbeiter*innenkinder werden?
Zu ihrer Suche nach einer Klassenperspektive des Theaters schreibt das Festiwalla in seinem Festivalprogrammheft. “Die Volksbühne in Berlin hat ihren Ursprung in der Arbeiter*innen Bewegung. Sie wurde aufgebaut durch Arbeiter*innen und ihre Mitgliedsbeiträge. Lange Zeit war sie eine Bühne für die Kultur des Klassenkampfes. Mit Festiwalla wollen wir daran anknüpfen und die Bühne besetzen mit Kunst auf der Suche nach einer neuen Klassenperspektive für heute. Und zwar ohne Nostalgie. Sondern mit den Arbeiter*innen von heute, migrantisch, bewusst, jung, queer und anti-kolonial.”
Ich würde hinter das queer noch ein behindert einfügen wollen.
Teil des Festiwalla war auch das Stück
63 days of sit in vom Basta Theatre, Palästina
Das Stück 63 days of sit in ist ein Monologstück es ist 45 min lang in diesem Stück wird vom Kampf von fünf behinderten Aktivist*innen und ihren Unterstützer*innen aus Palästina erzählt die während der Corona – Pandemie den palästinensischen Legislativrat 63 Tage lang mit einem Sit in blockierten und so ein kostenloses Gesundheitssystem auch für behinderte Menschen erkämpften. Auch wenn die Bedingungen für Behinderte Menschen in einem Land wie Palästina in dem die gesamte Bevölkerung um die nationale Befreiung und gegen Besatzung kämpft um einiges prekärer sind als in Deutschland ein paar Punkte in den Kämpfen der Behindertenbewegung in Palästina und Deutschland gleichen sich frappierend nämlich der Paternalismus den behinderte Menschen erleben. Das bedeutet dass wenn sie Forderungen erheben ihnen signalisiert wird wir (z.B. die Sozialbehörden) wissen was das beste für euch ist performt wurde das Stück Hamad Samamra der auch einer der fünf Aktivist*innen war die den Sit *in durchgeführten. Das Stück wurde in Arabischer Lautsprache gezeigt.- Es gab englische Übertitelung und Parallel wurde eine Simultanübersetzung über Kopfhörer in Deutsche Lautsprache angeboten. Die Übertitelung war leider sehr klein. 1 Stunde vor der Aufführung wurde durch Hamad Samamra der blind ist eine Tastführung der Bühne angeboten.
Ein Kritikpunkt der aber nicht an das Stück selbst und auf gar keinen Fall an Hamad Samara gerichtet ist, sondern im Geiste der Solidarischen Kritik an die Organisator*innen des Festiwalla geht, ist folgender: Die Volksbühne ist, was Barrierefreiheit angeht, nicht auf dem Stand eines modernen Theaters des 21 Jahrhundert und wenn dann im Programmheft. Diese Erklärung zur Barrierefreiheit steht.
Barrierefreiheit: Wir sind überzeugt, dass Klassenkampf und eine Veränderung unserer Gesellschaft nur erreicht werden kann, wenn alle Macht- und Unterdrückungsmechanismen überwunden werden. Leider stehen wir selbst als Theater X beim Abbau ableistischer Strukturen noch am Anfang – auch wenn wir überzeugt sind, dass ein Kampf gegen Rechts und für eine gerechtere Welt nur ganzheitlich und zusammen gelingen wird. Dann stellt sich die Frage, wie ein Stück zum Aktivismus von Behinderten Menschen in das 3.OG gelegt werden konnte, dieses ist nämlich leider nicht mit Rollstuhl zugänglich. Das Festiwalla ist politisch, inhaltlich und theater-technisch das progressivste und innovativste, was ich je gesehen habe. Also ich weis was ich machen werde, wenn es nächstes Jahr wieder heißt Walla Walla Festiwalla, ich werde mir so viele Karten holen wie möglich.
https://cultureartsnetwork.com/basta-theater/
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