Neue Heimat Band 1 einer Jugendbuchreihe eine Rezension

2024 erschien im Tylipan Verlag der erste Band der neuen Jugendbuch Reihe “Neue Heimat” von der Autorin Frauke Angel Altersempfehlung ab 10 Jahren. Im ersten Band ist die Hauptprotagonistin Enna, sie zieht mit ihrer Mutter Stella, nachdem sich die Eltern getrennt haben und der Vater abgehauen ist, in den 14. Stock einer Hochhaussiedlung, diese Siedlung wird Neue Heimat genannt.

Beim Besichtigungstermin treffen sie auf den rassistischen Hausmeister und auf Firuz, der im selben Wohnblock wohnt. Während Ennas Mutter Stella die neue Wohngegend als Ghetto bezeichnet, wittert Enna ihre Chance auf einen aufregenden Neuanfang mit neuen Freunden.

Im ersten Drittel des Buches lernt Enna aber die Umgebung kennen und beobachtet ihre Nachbarn sehr genau, dann passiert es, Ennas Fahrrad wird geklaut. Ennas Mutter sieht sich durch dieses Ereignis in ihren Vorurteilen bestätigt. Enna beschließt, um ihre Mutter nicht zu enttäuschen, ihr Fahrrad wieder zu finden und den Dieb auf eigene Faust zu schnappen. Es kommt aber anders, denn Firuz vom Anfang der Geschichte mischt sich ein und dann kommen noch Vivien und die Zwillingen Jack und Joy, dazu die fünf werden eine Clique. Weil sie alle in den drei Türmen der Siedlung “Neue Heimat” wohnen, nennen sie ihre Clique, eben „Neue Heimat“ bevor die fünf den Diebstahl von Ennas Fahrrad aufklären können müssen sie sich aber noch um Jack und Joy, die jüngsten der Gruppe, die aus Gründen, die hier nicht verraten werden, vorübergehend alleine in ihrer Wohnung sind kümmern.

Die Themen die in diesem Buch verhandelt werden sind Armut, sozialer Abstieg, Kindeswohlgefährdung, Rassismus, Behinderung/ Beeinträchtigung, Psychische Erkrankung und am Rande auch Homo und Trans Feindlichkeit auch die Corona-Pandemie und die Querdenker spielen eine Rolle aber auch das erste verknallt sein ist Thema. Das Thema Behinderung wird im Buch auch durch Enna repräsentiert, die das Tourette-Syndrom hat und deren Umgang damit sehr gut dargestellt wird. Enna ist sich der gesellschaftlichen Vorurteile behinderten Menschen gegenüber sehr bewusst und weis damit umzugehen.

Der Fahrraddiebstahl, den es aufzuklären gilt und der die Gruppe ursprünglich zusammenbringt, und auch am Klappentext des Buches als Hauptthema angeteasert wird ist leider erst im letzten Drittel wirklich handlungsbestimmend dies kann denke ich zu Frust bei den jungen Leser*innen führen. Der erste Band der Jugendbuchreihe Neue Heimat entwirft ein in großen Teilen realistisches Bild über soziale Realitäten, Konflikte aber auch Solidarität in Hochhaussiedlungen. Leider sind die Haupt-Tics von Enna, die sich in vulgärer Sprache äußern, etwas stereotyp geraten trotz dessen und der nur schwer in Gang kommenden Lösung des Fahrraddiebstahls ist das Buch eine Empfehlung. 

Tip zum Thema Tourette-Syndrom

https://www.youtube.com/watch?v=UjX7ealfJfM    

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