Meine Reaktion als behinderter Mensch auf die reaktionären Unterzeichnerinnen des offenen Briefes an ARD und ZDF. Mal wieder beschweren sich reaktionäre Unterzeichnerinnen eines Offenen Brief über das Gendern diesmal bei ARD und ZDF. Ich fordere die Journalist*innen auf nicht nachzugeben denn Sprachliche Diversität und somit das Gendern tun einer Gesellschaft gut. Ich gebe den reaktionären Unterzeichnerinnen in soweit recht „Sprache dient sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form einzig und allein der problemlosen Verständigung“. Aber genau deshalb sollte sie alle Menschen einer Gesellschaft ansprechen.
Als behinderte Person wehre ich mich dagegen gegen das Gendern vereinnahmt zu werden.die reaktionären Unterzeichnerinnen schreiben und Punkt 5 ihrer „Argumente “
„5. Gendern bewirkt das Gegenteil von dem, was es behauptet, zum Schaden vieler. Statt Gleichheit und mehr Gerechtigkeit zu erreichen, reißt es Gräben zwischen den Geschlechtern, grenzt Menschen nach gruppenbezogenen Merkmalen aus und benachteiligt Menschen mit geringer Literalität (2) (über 12% der Erwachsenen in Deutschland) oder Menschen mit Behinderungen.“
Die von den reaktionären Unterzeichnerinnen vorgebrachten Tatsache dass für manche Beeinträchtigten Menschen gendern nicht Barrierfrei ist z.B. für blinde Menschen die Screenreader nutzen ist bekannt, ist aber kein Problem des Genderns sondern der Programmierung der Screenreader das die Tech Konzerne lösen müssen. Das heisst für mich es braucht eine Pflicht das jede Vorlesesoftware die auf den Markt kommt gendern können muss, und zwar wie es die LGBTQIA+ Community braucht denn sie sind die jenigen die auf gegenderte Sprache angewiesen sind.. Und ja wir brauchen auch für andere beeinträchtigte barrierfreie Formen des Genderns z.B. für Leichte Sprache und Gebärdensprache aber auf das Gendern zu verichten ist keine Lösung die jenigen die am dringensten eine Lösung des barrierefreien genderns brauchen sind übrigens die beeinträchtigten Menschen die selbst der LGBTQIA+ Community angehören
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Wenn die reaktionären Unterzeichnerinnen des offen Briefs wirklich etwas gegen sprachliche Diskriminierung von beeinträchtigten Menschen tun wollen soltten sie euphemistische Formulierungen wie in ihrem offenen Brief geschehen unterlassen wo sie von „Menschen mit besonderen Bedürfnissen „schwadronieren es handelt sich um Menschen mit Beeinträchtigungen die von der Gesellschaft zu behinderten Menschen meinetwegen auch zu Menschen mit Behinderung gemacht wurden, sie solten von blinden Menschen und gehörlosen Menschen aber nicht von Blinden oder Gehörlosen sprechen und sie sollten die Selbstbezeichnung Menschen mit Lernschwierigkeiten nutzen anstatt Menschen mit eingeschränkten kognitiven Fähigkeiten.
Sie könnten sie sich dafür einsetzen das Phrasen „wie leidet an“ „an den Rollstuhl gefesselt“ oder „trotz seiner Beeinträchtigung“ in Bezug auf behinderte Menschen aus dem Sprachgebrauch verschwinden.
Genauso könnten sie dafür sorgen das vorallem die ihnen nahe stehenden bürgerlichen Journalist*innen nicht mehr von auf dem rechten Auge blind schwafeln wenn sie von der strukurellen Einbettung faschistischer Kräfte in Polizei und in andere Staatsorganen ablenken wollen.
Sie können sich aber auch dafür einsetzen das folgende Formulierungen nicht mehr als Beleidigungen eingesetzt werden wie z.B. bist du behindert…. Sp… M….. Blinde Kuh, Taube Nuss, das sieht doch ein Blinder mit ‘nem Krückstock!“, schön lahme Ente, bucklige Verwandschaft, oder sie sollten dafür sorgen das die Formulierung hinkender Vergleiche überdacht wird und zwar nicht nur wenn sie in satirischer Form einen FPÖ Politiker im Wahlkampf trifft.
Ich freue mich auf Unterstützer*innen dieser Reaktion