Land der Utopie ? Von Christopher Wimmer eine Rezension

Im September 2023 erschien das Buch Land der Utopie? Alltag in Rojava von Christopher Wimmer im Nautilus Verlag in der Reihe Flugschriften, 272 Seiten, es kostet 20,00 €. Der Verlag beschreibt das Buch als eine “Eine kritisch-solidarische Annäherung”

Das Buch geht der Frage nach “Wo steht die Gesellschaft in Rojava ein Jahrzehnt nach der Revolution?“ Das Buch geht am 10 Jahrestag der Revolution in Rojava los es wird auf die Feierlichkeiten im Fußballstadion vom Qamislo es werden die Akteur*innen der Revolution kurz vorgestellt wird, wird auf die äußere Bedrohung vor allem durch die Türkei eingegangen. Es folgt ein kurzer Abriss der Geschichte der  kurdischen Befreiungsbewegung, es geht dabei auch um die PKK. Aber auch um die kurdische Geschichte in Syrien. Die Geschichte der Kurd*innen ist auch immer eine Geschichte imperialer Unterdrückung weiter geht es mit einem Abriss über den Aufstand in Syrien zwischen 2011-2012 gegen die Regierung Assad und wie dieser zur kurdischen Selbstverwaltung in Nord-Ost Syrien führte und was das Versagen der traditionellen kurdischen Parteien in Syrien damit zu tun hat.

Es wird erklärt, wie die Selbstverwaltung mit ihrer Räte Struktur aufgebaut ist und wie sie funktioniert oder welche Schwierigkeiten es gibt. Es geht um das Thema der wirtschaftlichen Dominanz von Öl und Landwirtschaft in Nord- und Ost Syriens und darum, wie diese Ressourcen für die Gesellschaft eingesetzt werden. Es geht darum, wie Hungersnöte verhindert wurden, darum was Kommunal und was zentral gesteuert wird und um Anspruch und Wirklichkeit in den Kooperativen. Kooperativen sind ein wichtiger Bestandteil der neuen Form des Wirtschaftens, wie sie die Selbstverwaltung plant. Dieses Ziel ist aber noch weit entfernt. Es gibt auch spezielle Frauenkooperativen, diese aber  auch das kooperative Wirtschaften allgemein tragen zur Förderung der Emanzipation von Frauen bei. Wie es um die Beschäftigung von behinderten Menschen in diesen Kooperativen steht, erfahren wir leider nicht. Zur Frage, wie behinderte Menschen in die neue Ökonomie in Rojava eingebunden werden, gibt es leider noch kein mir bekanntes Buch, welches dieses Thema ausführlich behandelt. Weitere Themen in diesem Kapitel sind die Krux des Eigentums und Armut als Kriegsfolge.

Im nächsten Kapitel geht es um den Aufbau einer demokratischen Nation und das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen in Nordost-Syrien.

im Abschnitt mit dem Titel Mangel an Medikamenten und Anerkennung geht es erst einmal darum das die Lage durch das Westliche Wirtschaftsembargo massiv erschwert wird dieses  Embargo soll eigentlich die Assad Regierung treffen trifft aber die Zivilbevölkerung in ganz Syrien und  somit eben auch in Nordost  Syrien dann 

wird erklärt dass das Gesundheitssystem Jahrzehnte in Syrien eigentlich ganz gut war aber  nach und nach setzte eine Privatisierungswelle ein und das Gesundheitssystem wurde immer schlechter als es dann zum Bürgerkrieg kam 2011 bis heute brach alle zusammen die Infrastruktur  wurde massiv zerstört aber auch das Personal wurde oft getötet oder ist geflohen. Ab 2012 begann  die Selbstverwaltung in Nordost Syrien mit dem Wiederaufbau und der Neuorganisation des Gesundheitssystems demokratisch und für alle zugänglich ab 2012  wurden Gesundheitsräte in der gesamten Region aufgebaut. Die Zwei-Klassenmedizin sollte aufhören, wegen des Mangels  wurde sich von Anfang an auf die armem Teile der Bevölkerung konzentriert, bei Vorlage von Berechtigungsscheinen gibt es kostenlose Behandlung wegen des Embargos und der fehlenden internationalen Anerkennung der Selbstverwaltung. ist sie bei der Humanitären Hilfe auf NGOs angewiesen, was auch so einige Probleme birgt, da diese ihren Angestellten höhere Gehälter zahlen als dies die Selbstverwaltung leisten kann… Eines der größten Probleme ist die Versorgung der vielen Kriegsverletzten die die Region bewältigen muss alleine der Kampf gegen den IS und durch die Interventionen der Türkei gibt es 20000 massiv körperlich  und psychisch verletzte Menschen zwischen 2014 und 2019 schätzt man gab es geschätzte 5000 Mensche die Gliedmaßen verloren haben demgegenüber gab es nur 500 Prothesen deshalb war die Eröffnung eines Prothesen Zentrums mit eigener  Werkstatt ein massiver Erfolg. Alles in allem  gibt es noch viel zu tun, aber der politische Wille der Selbstverwaltung zu einer kostenlosen medizinischen Versorgung für alle ist erkennbar.

Beim Aufbau einer neuen Gesellschaft geht es auch um ein gerechtes Justizsystem. Themen sind der Aufbau eines zivilen Justizsystems, welche Rolle Frauen für ein gerechtes System spielen, ein neues Rechtssystem, Gefängnisse und um Strafverfolgung.

Es folgen noch zwei weitere Abschnitte einer zu den verschiedenen Ebenen der Bildung  und ein weiterer  der mit eine traumatisierte  Gesellschaft überschrieben ist alles in allem  bietet das Buch Land der Utopie nicht viel Neues wenn mensch  schon länger  im Thema Rojava drin ist  und dies nicht das erste Buch zum Thema ist  als einstieg ins Thema bietet es aber eine gute Übersicht. Leider wird auf die sog  Häuser der Verletzten Selbstverwaltete Häuser in denen behinderte Menschen sich organisieren nicht eingegangen.  Als Einführung in das Thema Rojava gibt es von mir für  das Buch  Land der Utopie? eine Empfehlung

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/rojava-nudem-unterstutzt-30-000-menschen-mit-behinderung-39456

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/gemeindewahlen-in-rojava-lokale-selbstverwaltung-starken-42308

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https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/zentrum-fuer-kriegsversehrte-in-qamislo-eroeffnet-16934

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/rojava-proteste-gegen-angriffe-auf-kriegsversehrtenzentrum-40981

https://www.jungewelt.de/artikel/430500.zehn-jahre-rojava-gesund-werden-um-weiter-zu-k%C3%A4mpfen.html

 

https://inklusion-statt-integration.de/rojava-rezension-des-buches-wir-wissen-was-wir-wollen/

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