Die bayerische Regierung verbietet Schulen, Universitäten und Behörden zu Gendern. Das Gendern mit Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt oder Mediopunkt ist ab sofort untersagt. Dabei beruft sich das Ministerium auf das Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung.
Das Verbot gilt an Schulen nun für offizielle Schreiben, Briefe an Eltern und Unterrichtsmaterialien. Paarformen wie Schülerinnen und Schüler und geschlechtsneutrale Formen wie Lehrkräfte oder Jugendliche bleiben erlaubt. Ziel sei eine für alle verständliche Sprache, sagte Söder zur Begründung des Verbots. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen gibt es schon Verbote oder Bestrebungen für ein Verbot.
Wie immer wenn reaktionäre Kräfte gegen das Gendern zu Felde ziehen entdecken die Reaktionäre kurz ihr Herz für Migrant*innen und für behinderte Menschen und erklären, Gendern sei nicht barrierefrei.
Als behinderte Person wehre ich mich dagegen gegen die LGBTQIA* Community vereinnahmt zu werden. Statt zu spalten muss sich das Kultusministerium in Bayern endlich um inklusive Didaktik kümmern und inklusive Didaktik ist eine Didaktik die alle bis jetzt marginalisierten Gruppen einschließt und nicht gegeneinander aufhetzt. Wenn jetzt wieder mal ins Feld geführt wird, dass z.B. blinde Schüler*innen die auf Screenreader angewiesen sind durch das Gendern benachteiligt würden dann wird auf ein bekanntes Problem verwiesen, das Problem ist aber kein Problem des Genderns an sich sondern der Programmierung der Screenreader anstatt also Gendern mit Bezug auf blinde Menschen an Schulen zu verbieten sind die Tech-Konzerne zu verpflichten Vorlese-Software, anzubieten die barrierefrei gendern können muss, und zwar so wie es die LGBTQIA+ Community braucht, denn sie sind diejenigen, die auf gegenderte Sprache angewiesen sind. Dabei ist bitte darauf zu achten dass der Deutsche Blindenbund darauf verwiesen hat dass nicht der Doppelpunkt die beste Lösung ist wenn mit Sonderzeichen gegendert werden muss weil die deutsche Sprache durch ihre maskulin geprägte Binarität sonst eben nicht alle Geschlechter abbildet sondern der Gender Stern. Wenn die bayerische Regierung von CSU und Freie Wahler wirklich etwas gegen sprachliche Diskriminierung von beeinträchtigten Menschen tun will sollten die Lehrpläne dahingehend geändert werden dass sensible Verwendung von Sprache Lehrinhalt wird. In Bezug auf behinderte Menschen hieße dass das die Schüler*innen lernen sollten, dass bitte von behinderten Menschen oder Menschen mit Behinderung gesprochen werden soll und dass behindert kein Schimpfwort ist. Des Weiteren sollten im Deutschunterricht euphemistische Formulierungen wie „Menschen mit besonderen Bedürfnissen andersartig begabt usw kritisch hinterfragt werden. Genauso das Formulierungen wie hinkende Vergleiche vermieden werden, wenn von schlechten Vergleichen die Rede ist, oder es sollte die Phrase wie an den Rollstuhl gefesselt kritisch hinterfragt werden und nur im Kontext von Sexualpädagogik verwendet werden.
Wenn die Regierung aus CSU und Freien Wähler glaubt sie verbietet zu Gendern verbiet kann sie die AFD klein halten dann ist das aus meiner Sicht eine Fehleinschätzung.