Zalando hatte 2021 angekündigt mit der damaligen Frühlingskampagne all jene „Held*innen“ der Gesellschaft“ zu feiern, „die zu ihren Überzeugungen stehen und sich für dauerhaften Fortschritt einsetzen“. Unter dem Titel „Here to stay“– hier, um zu bleiben, wurden Menschen in den Fokus gerückt, die Body Positivity und ihre eigene GenderIdentität leben. Zalando tat damit so als würden sie , den Dialog über Themen wie Diversity, Inklusion, Frauenförderung anstoßen wollen. Dabei lobte Zalando sich selbst für seine aktive und inklusive Unternehmenskultur. 2020 wurde von dem Online-Unternehmen erstmals ein Bericht zur eigenen inklusiven Unternehmenskultur herausgegeben. Was dieser beinhaltet erfährt man nicht. Zalando stellt die Behauptung auf, die Frühlingskampagne des Unternehmens untermauere das selbstgesteckte Ziel die erste Anlaufstelle für Mode für JEDE*N zu werden“. Was ja im Klartext heißt: Sie haben verstanden, dass sie mit divers erscheinenden Kampagnen mehr Profit machen können. Dass Barbara Daliri, die als Managerin diese Kampagne angestoßen und verantwortet hatte, das Unternehmen in dem Moment verlassen hat in dem die Kampagne startete blieb unerwähnt wahrscheinlich deshalb weil bei der in diesem Moment notwendigen Nachbesetzung von Vorstandsposten nur eine Frau aber zwei Männer zum Zuge kamen, dieser Umstand lässt die Botschaft zur Frauenförderung unglaubwürdig erscheinen.
24.10.2022 Zalando, legt nach und macht nicht nur Werbung mit diversen Körpern sondern erweitert sein Sortiment um adaptive Mode. Adaptive Mode beschreibt Kleidung, Schuhe und Accessoires, die sich an den Bedürfnissen von behinderten Menschen orientieren, und bewusst so gestaltet sind, dass sie von Menschen mit dauerhaften oder vorübergehenden Beeinträchtigungen einfacher genutzt werden können.
Zalando fällt immer wieder durch schlechte Arbeitsbedingungen auf. Erst 2020 konnte ein Betriebsrat installiert werden.
Es stellt sich also die Frage, was Aktivist*innen, die sich für die Rechte von marginalisierten Gruppen einsetzen, von solchen Kampagnen und einer solchen Sortiment Erweiterung zuhalten haben. Meine Antwort dazu ist: Nichts.
Meines Erachtens müsste es für Konzerne dieser Größenordnung eine Verpflichtung geben, dass ihre Kampagnen und ihr Angebot divers sind. Es darf nicht sein, dass ein diverses Image nur zur Profitmaximierung dient. Deshalb sollten wir nicht mehr jede Kampagne abfeiern, die sich auf die Fahne schreibt, divers zu sein feiern. Stattdessen sollten wir jede Kampagne oder jedes Casting kritisieren oder sabotieren, wenn es nicht divers ist! Ganz allgemein ein diverserer Kapitalismus ist nicht die Lösung