Wozu eigentlich Philosophie? eine kritische Rezension

Im Januar 2023 ist das Kinderbuch Wozu eigentlich Philosophie? Bei Random House auf deutsch erschienen.
Das Buch hat 128 Seiten, mit farbigen Illustrationen, die Altersempfehlung des Verlages ist 10 Jahre und es kostet 14,95 €.
Das Thema des Buches Wozu eigentlich Philosophie?  sind die philosophischen Theorien von Platon über Machiavelli bis Simone de Beauvoir: Der Schwerpunkt meiner der Rezension sind die Beispiele in denen die Theorien der Philosoph*innen  anhand von Illustrationen oder Texten erklärt werden, in denen behinderte Menschen eine Rolle spielen. Das erste Beispiel dafür ist die Frage danach: Wer bin ich? Unter der Zwischenüberschrift derer Körper steht folgende Erklärung:
Stell dir vor, du triffst einen alten Freund und bemerkst, dass er inzwischen ganz anders aussieht. Trotzdem kannst du ihn immer noch als deinen Freund erkennen,oder? In Anbetracht der körperlichen Veränderungen, die wir im Leben durchlaufen, muss es mehr als unser körperliches Selbst sein, das uns zu dem macht, was wir sind.“
Illustriert wird das Ganze mit einem Bild, das eine männliche Person zeigt, die vor einer weiblichen  Person im Rollstuhl steht Es folgt der Satz: „Der Freund hat eine neue Frisur.“ Dann folgt ein Bild, das die von mir als männlich gelesene Person nun als Punk zeigt. Die weiblich gelesene Person äußert in einer Sprechblase, du siehst ja ganz anders aus! Es folgt noch die Erklärung, das Mädchen erkennt ihn trotz seines veränderten Aussehens.
An diesem Beispiel finde ich gut, dass nicht der Rollstuhl das Merkmal  ist, was sich geändert hat, sondern die Frisur.
Ein paar Seiten später geht es um Zeitreisen Als ein Vertreter derjenigen, die sagen, Zeitreisen sind nicht möglich, wird der Physiker Stephen Hawking genannt und in einer Illustration gezeigt, Stephen Hawking nutzt einen Rollstuhl. 
Ein paar Seiten weiter geht es um die Frage: Möglichst alle gleich behandeln? Es gibt zu dieser Frage drei Illustrationen.
Auf der ersten Illustration sind drei Personen zu sehen, eine erwachsene Person die auf einen Hocker  steht und aus einem Regal etwas herausnimmt ein Kind auf einem gleich hohen Hocker das ebenfalls etwas aus dem Regal nehmen möchte aber nicht ans obere Regalbrett kommt, die dritte Person ist ebenfalls erwachsen sitzt aber in einem Rollstuhl sie kommt ebenfalls nicht ans obere Regalbrett heran der Hocker steht neben ihr mit dem Hinweis das die Person ihn nicht nutzen kann. Die Erklärung dazu ist, in einer Welt, die alle gleich behandelt, würde zum Beispiel in einem Supermarkt jeder einen gleich hohen Hocker erhalten, um die Artikel im obersten Regal zu erreichen. Aber dem Kind und dem Rollstuhlfahrer würde der Hocker nichts nutzen.
Auf dem zweiten Bild hat die erste erwachsene Person keinen Hocker mehr, der Hocker des Kindes ist höher als im ersten Bild und die zweite erwachsene Person im Rollstuhl steht auf einem Podest mit Rampe. Das wird in einem Text erklärt. 
Auf dem dritten Bild ist das Regal so niedrig, dass gar keine Hocker mehr notwendig sind.
Die genannten Beispiele aus dem Buch vermeiden Klischees über behinderte Menschen und sind eine gute Erklärung der Theorie 
Ich kann dieses Buch aus einem anderen Grund aber leider trotzdem nicht empfehlen denn das Buch enthält auch den Eugeniker Peter Singer seine Menschen verachtenden Theorieanteile in denen er den Mord an behinderten Babys rechtfertigt werden nicht im Buch behandelt im Buch wir Peter Singer  nur als Tierrechtler dargestellt, der das Leid von Tieren verhindern will.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article141027719/Peter-Singer-spricht-behinderten-Babys-Lebensrecht-ab.html

https://inklusion-statt-integration.de/peter-bierl-unmenschlichkeit-ein-programm-eine-rezension/
Dass die Menschen verachtenden Theorieanteile von Singer nicht erwähnt werden, finde ich fast noch schlimmer, als sie offen anzusprechen und einzuordnen. Bestenfalls sind die Auslassungen nur eine unbedachte Auslassung, im schlimmsten Fall eine bewusste Auslassung der Autor*innen von Wozu eigentlich Philosophie. Auch die Theorie des Speziesismus die auf Singer zurückgeht wird erklärt
“Mit dem Begriff Speziesismus beschreibt Singer die Haltung Menschen wichtiger zu nehmen als Tiere. Singer bezeichnet sich als Antispeziesist und lehnt diese Grenzen ab. Auch wenn ich das nicht teile glaube ich nicht das alle Menschen die sich als Antispeziesisten bezeichnen den Menschen verachtenden Theorieanteil Peter Singers teilen, aber diejenigen die Peter Singer verteidigen haben aus meiner Sicht jeden Anspruch verloren sich links nennen zu dürfen. Ich kann das Buch Wozu eigentlich Philosophie? nicht empfehlen so lange es diese unkritische und verkürzte Darstellung zu Peter Singer enthält 
  

 

 


 




 

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