Mythos Bildung von Aladin El Mafaalani eine Reezension

Aladin El-Mafaalani: Mythos Bildung. Die ungerechte Gesellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft. Verlag Kiepenheuer& Witsch eine Rezension

Aladin El-Mafaalani der seit Juli 2019 Professor für Erziehungswissenschaft und Inhaber des Lehrstuhl für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück ist, hat mit seinem Buch Mythos Bildung eine der größten Mythen der über Bildung verbreitert wird, widerlegt. Er weist nämlich darauf hin, dass Bildung alleine nicht fähig ist, soziale Differenzen auszugleichen. In seinem Buch, welches er in fünf Kapitel aufteilt, widmet er sich folgenden Themen: 1.„Blackbox Bildung“ zur Sprache. 2. „Mythos Chancengleichheit“ diskutiert. 3. „Paradoxien der Bildungsexpansion“ thematisiert 4. wird das Problem „In Armut aufwachsen und zur Schule gehen“ bearbeitet. 5.werden Vorschläge entwickelt und Prognosen erstellt, wie „Bildung in der Zukunft“ aussehen könnte. Der Autor macht deutlich, dass es zwar richtig und wichtig ist, Forderungen nach Chancengleichheit in der Bildung zu erheben, er macht aber auch deutlich, dass die „Bildungsungleichheit trotzdem wächst, auch wenn die Bildungschancen steigen“. Das El-Mafaalani, eines der Grundübel des deutschen Bildungssystems, das dreigliedrige Schulsystem, nicht stärker verurteilt, sondern Schulstruktur eher als Nebensache abtut, bleibt mir allerdings unverständlich. Denn auch wenn seiner These, dass Klassenunterschiede der Hauptgrund für Bildungsunterschiede sind, zuzustimmen ist, würden von nicht weißen Kindern aus Familien mit Migrationsgeschichte, oder von Kindern mit Beeinträchtigungen lösen. Dieser Eindruck wird von Mafaalani aber leider vermittelt. Auch greift, so denke ich, für eine Gesellschaft in der kein Kind wegen seiner Klassenzugehörigkeit benachteiligt wird und somit ein für alle Klassen gerechtes Bildungssystem, hat die Klassendefinition von Bourdieu zu kurz. Auf diese bezieht sich Mafaalani aber in seinem Buch Bourdieu definierte Klasse nicht als soziales Ausbeutungsverhältnis in der Sphäre der Produktion, in der Mehrwert entsteht, er schrieb auch nicht vom Klassenkampf als Motor der Geschichte und schon gar nicht von der Formierung der Klasse von unten, die den Kapitalismus aufhebt, wie Marx dies tat. Bourdieu interessierte sich mehr für die feinen Unterschiede, in denen sich Klassendifferenzen ausdrücken. Ich denke die marxistische Analyse würde hier für mehr Klarheit sorgen, weil damit klarer würde, wem das etablierte Bildungs und Gesellschaftssystem nützt.

 

Mythos Bildung

 

 

 

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