Im Oktober 2024 erschien das Buch Frantz Fanon Ein Porträt von Alice Cherki aus dem Französischen übersetzt von Andreas Löhrer. Das Buch ist eine aktualisierte, neu durchgesehene und ergänzte Ausgabe der deutschen Erstausgabe.
Mit einem Vorwort von Natasha A. Kelly und Zaphena Kelly, und sie gehen dabei auf die Erkenntnisse von Frantz Fanon zu den negativen Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus auf die Psyche ein und beschäftigen sich mit deren Relevanz bis heute auch auf die Bedeutung von revolutionärer Gewalt als Teil der Befreiung, gehen sie genauer ein.
Es folgt ein Vorwort der Autorin zu dieser Neuausgabe, darin geht die Autorin auf die Bedeutung von Fanon heute ein, dabei schreibt sie auch “Er wird an amerikanischen Universitäten verehrt, sogar instrumentalisiert“. Leider führt Alice Cherki nicht aus, was sie mit instrumentalisiert meint.
Es folgt eine kurze Einleitung in der die Autorin darlegt, was mit dem Buch erreicht werden soll.
Im ersten Kapitel mit dem Titel Fanon vor Blida beschreibt die Autorin den Lebensabschnitt von Franz Fanon, bevor er nach Algerien ging. Geboren wurde Frantz Fanon im Juli 1925 auf Martinique, das damals von Frankreich kolonisiert war, im 2. Weltkrieg kämpfte er bei den Forces Françaises Libres gegen Nazideutschland. Frantz Fanon konnte trotz dessen, Martinique von Frankreich kolonialisiert ware, als Sohn einer Bürgerlichen Familie in Frankreich studieren, er studierte Medizin mit dem Fachgebiet Psychiatrie. Die Erfahrungen mit dem Rassismus, den er in Frankreich erlebte und sein Wissen darüber, was Rassismus und Kolonialismus mit der menschlichen Psyche anrichtet, das er durch sein Studium der Psychiatrie und durch die Beschäftigung mit Psychoanalyse hatte, wurden zur Grundlage seiner revolutionären Ideen. Sein erstes Buch Schwarze Haut weiße Masken, was später zum Bestseller wurde, reichte er ursprünglich als seine Dissertation ein, die Dissertation wurde nicht angenommen, er musste eine weitere Dissertation schreiben. Nachdem sein Buch Schwarze Haut weiße Masken veröffentlicht wurde, kam es erst einmal nicht gut an, sowohl in rechten Kreisen der französischen Gesellschaft stieß es, was nicht verwundert auf Kritik, aber auch bei der weißen Linken in Frankreich stieß es auf Ablehnung.
Im zweiten Kapitel mit dem Titel Algerien beschreibt die Autorin sehr ausführlich die politischen Zustände und Strukturen im kolonisierten Algerien.
Das dritte Kapitel trägt den Titel Fanon in Blida, nach dem Studium ging Frantz Fanon 1953 nach Blida in das von Frankreich kolonisierte und besetzte Algerien und gründete dort die erste Sozialtherapeutische Psychiatrie auf dem afrikanischen Kontinent…dieses Kapitel zeigt auf wie sehr seine Arbeit als Psychiater von humanistischen Werten geprägt ist …über die Arbeit als Psychiater kommt er immer mehr mit dem antikolonialen Kämpfen in Algerien in Verbindung es wird klar wie seine Arbeit als Psychiater nicht von seiner politische Ideen zu trennen ist die Klinik in Blida wird immer mehr zum Zentrum des Widerstandes bis zur Eskalation. 1956 wird Fanon aus Algerien ausgewiesen.
Im vierten. Kapitel wird ein kurzer Aufenthalt in Paris beschrieben, bevor Frantz Fanon nach Tunesien, genauer gesagt nach Tunis geht, diese Episode wird.
Im fünften Kapitel mit dem Titel Fanon in Tunis beschrieben. In Tunis unterstützt Frantz Fanon weiterhin die Algerische Freiheitsbewegung, die Autorin legt auch die Differenzen innerhalb der Freiheitsbewegung offen. Fanon war nicht nur unzufrieden mit den Machtkämpfen in der Freiheitsbewegung er kritisierte vor allem das einige der führenden Köpfe sich keine Gedanken machten, wie es nach der Unabhängigkeit weitergehen sollte, Fanon unterstellte ihnen, dass sie dann nur selber an die Macht wollten, bei einigen sollte er leider recht behalten. Fanon baute seine publizistische Tätigkeit im Dienste der Algerischen Sache aus. Nachdem er an der ersten Psychiatrie in Tunis nicht zurecht kam weil er von seinen Kollegen aus rassistischen Motiven nicht anerkannt wurde, wurde er versetzt und baute dann eine Sozialpsychiatrische Abteilung nach seinen Vorstellungen auf, auch hier wurden wieder wie in Blida traumatisierte und verletzte Freiheitskämpfer behandelt. Genervt von den Machtkämpfen in den Organisationen der Algerischen Freiheitsbewegung orientiert er sich auf die Beziehungen zu den Staaten des südlichen Afrikas Fanon schafft es offizieller Sprecher der algerischen Befreiungsbewegung für das südliche Afrika zu werden auf einer Reise nach Marokko überlebt er einen Autounfall nur knapp dieser Unfall war wahrscheinlich ein Attentat in das der französische Geheimdienst verstrickt war.
Kapitel sechs trägt den Titel Fanon und Afrika. In diesem Kapitel geht um Fanons Ideen für ein befreites Afrika, dabei ist er überzeugt, dass es einen afrikanischen Kampf geben muss und nicht jedes Land für seine eigene nationale Befreiung kämpfen sollte. Er befürchtet auch, dass einige afrikanische Führer sich auf faule Kompromisse mit den Kolonial Staaten einlassen und so eine wirkliche Befreiung verzögern oder gar verhindern.
Kapitel sieben trägt den Titel das Letzte Jahr in Fanons Leben bei einer Routineuntersuchung wird Leukämie bei ihm festgestellt Fanon will seine Arbeit für die Befreiung Algeriens und ganz Afrikas fortsetzen er wird dabei teils durch die Krankheit aber auch durch sein Umfeld welche ihn schonen will ausgebremst er schreibt in diesem Jahr sein bekanntestes Buch Die Verdammten dieser Erde. Er stirb am 6 Dezember in Waschinton USA im Krankenhaus wo er zur Behandlung ist obwohl er erst dagegen ist sich in dern USA behandeln zulassen denn er sieht die USA als das absolut Böse irritiert hat mich wie die Autorin schreibt das Fanon der Blutwäsche skeptisch gegenüber steht und geäußert haben soll die wollen mich weiß machen da dachte ich kürz ob das im Fieber war weil sonst kann ich mir die biologistisch anmutende Aussage nicht erklären.er war vorher auch zur in der Sowjetunion zur Behandlung auch diesen Aufenthalt bilanziert er Kritische und kritisiert vor allem das Psychiatrie Wesen in der Sowjetunion
Kapitel acht beschäftigt sich unter dem Titel Die Verdammten dieser Erde genauer mit dem wahrscheinlich bekanntesten Werk von Frantz Fanon dieses Kapitel nochmal zusammenzufassen wird diesem wichtigen Werk nicht gerecht.
Kapitel neun beschäftigt sich sich mit der Rezeption von Fanons Werk nach seinem Tot und dabei vor allem auch mit dem sehr schnell einsetzenden Bedeutungsverlust in Frankreich aber vor allem auch Algerien.
In Kapitel zehn mit dem Titel Fanon Heute geht es darum, welche Bedeutung oder Rolle Frantz Fanon heute spielen würde wenn er nicht so früh verstorben wäre der von der Autorin geäußerte Gedanke das er auf Wunsch von Che Guevara Botschafter in Cuba geworden wäre hat eindeutig etwas für sich. Im 11. und letztes Kapitel mit dem Titel Das Tragische wiederherstellen geht es um die Aneignung der Ideen von Frantz Fanon für die jetzige Zeit.
Im Nachwort finde ich vor allen die Gedanken dazu wie aktuell seine Gedanken Generationalen Traumata heute noch sind sehr aufschlussreich.
Was ich kritisch finde ist, dass Fanon bei allem Humanismus in seiner psychiatrischen Arbeit Anhänger der sog Insulinschocktherapie war und die Autorin darauf nicht kritisch eingeht. Und das die Autorin nicht näher darauf eingeht, welche Rolle im Israel Palästina Konflikt heute einnehmen würde.Das Buch Frantz Fanon ein Porträt ist eine absolute Empfehlung.