Brüste von Linus Giese und Miku Sophie Kühmel eine Rezension

2024 ist im Tropen Verlag das Buch Brüste eine Anthologie im Tropen Verlag erschienen. Untertitel ist warum Brüste so viel mehr sind als nur ein Körperteil herausgegeben von  Linus Giese (Herausgeber), Miku Sophie Kühmel (Herausgeber), Daniela Dröscher (Mitwirkende) Beiträge steuerten Daniela Dröscher, Antje Rávik Strubel, Bettina Wilpert, Nils Pickert, Sarah Berger, Dr. Michaela Dudley, Biba Nass, Angela Lehner, Kirsten Achtelik, Audrey Naline bei.

 Diese zwölf Autor*innen erzählen ihre persönlichen Geschichten zum Verhältnis, das sie ihren Brüsten gegenüber haben. So unterschiedlich wie die Inhalte der Geschichten sind, ist auch die  Erzählweise jedes einzelnen Textes.  Im Vorwort gehen Linus  Giese und Miku Sophie  Kühmel darauf  ein was ihre Beweggründe waren dieses Buch herausgeben zu wollen und sie  erzählen von den verschiedensten  Reaktionen auf die Idee

Im ersten  Beitrag beschreibt Daniela Dröscher  in über 20 Splittern wie und durch was im Lauf ihres Leben ihr Verhältnis zu ihren Brüsten geprägt wurde.

Im zweiten Text geht Bettina Wilpert  darauf ein, was durch die Gesellschaft  alles so in den Vorgang des Stillens hineininterpretiert wird. Der zweite Teil des Titels des Textes ist auch ihr Fazit: Stillen ist Stillen.

Im dritten Text  beschreibt Linus Giese, wieso er  sich einer beidseitigen Mastektomie unterzogen hat. Linus Giese ist ein trans*Mann er beschreibt, wie er mit der Entscheidung gerungen hat, die OP dann aber machen ließ, um für sich mit mehr Lebensqualität, oder Lebensfreude weiterleben zu können.

 „Mein Leben ist sehr viel erfüllter seit meiner Brustentfernung“, schreibt Linus Giese. Sehr deutlich wird im Text aber auch der Wunsch, dass Körperteilen irgendwann kein Geschlecht mehr zugewiesen wird. „Also dass Menschen nicht denken: ‚Ach, das muss eine Frau sein, weil diese Person Brüste hat.‘ Oder ‚ach, das muss ein Mann sein, weil diese Person einen Penis hat.

Im vierten Text beschreibt  Angelina Lehner den Krankenhausaufenthalt den sie wegen einer Brustverkleinerung machte mit sehr viel trockenem Witz und Sarkasmus  beschreibt sie diesen Aufenthalt wer  wissen will warum es in diesem Text  mehr ums kacken gehen können oder eben nicht können geht  muss diesen Text lesen..

Im fünften Text beschreibt  Miku Sophie Kühmel, wie Ereignisse das Selbstbild prägen und welche Rolle dabei übergriffiges Verhalten spielt.

Im sechsten Text beschreibt Biba Oskar Nass auf literarische, sehr explizite Weise eine Transition zum trans’Mann explizit geht es auch um Schnitte, Blut und Hautfetzen.

Im siebten Text mit dem Titel Tittenschuld kritisiert Nils Pickert die Abspruchshaltung  die oft Besitzansprüchen gleicht die vorallem Cis Männer gegenüber von Brüsten von anderen Geschlechtern haben dieser Text sollte Pflichtlektüre in den Schulen für Schüler werde. (bewusst nicht gegendert.) 

Im achten Text schreibt  Sarah Berger aus der Sicht einer Photographin über die Vergeschlechtlichung des weiblichen Körpers ab dem ersten Ultraschallbild.

Im neunten  Text schreibt Audrey Naline aus der Perspektive einer Travestie Künstlerin über Traumbrüste.

Im  zehnten Text schreibt  Kirsten Achteliks  über die eigene Krebserkrankung und die daraus folgende  notwendige Amputation einer Brust. Achtelik leitet ihren Text so ein. “Ich habe eine Brust. Ihr seht, ich schreibe nicht: „Ich habe noch eine Brust“, oder: „Ich habe nur eine Brust.“ Ich will mit dem Satz keinen Verlust ausdrücken, ich will auch nicht suggerieren, dass sich an diesem Zustand noch etwas ändern wird – ich will einfach nur meinen Oberkörper beschreiben. Einen etwas ungewöhnlichen Oberkörper, zugegebenermaßen. Die Tumortitte ist ab. Und nichts ist stattdessen da. Während sich die Mitpatientinnen ausnahmslos für einen Wiederaufbau der amputierten Brust entschieden, entschied sich Achtelik dafür,  dass sie keinen neuen Fremdkörper wollte. Das Kirsten Achtelik, der den Gedanken, den Tumor  durch Silikon zu ersetzen, befremdlich erschien, kann ich zutiefst nachvollziehen. Das Kirsten Achtelik für diese Entscheidung so viel Unverständnis erntete und sich immer wieder rechtfertigen musste hat mich wütend gemacht beim Lesen ebenso fassungslos bin ich wie binär die Op Nachsorge nach Krebs vor allem Brustkrebs immer noch ist und was für eine Missachtung von queeren Menschen das ist.

Im elften Text  schreibt  Michael schreibt Michaela Duddley aus Sicht einer trans*Frau über Brüste  ein sehr schöner und eindrücklicher Text. Antje Rávik Strubel schreibt im letzten Text über das dauerhafte Vorhandensein von Brüsten. Zum Abschluss des Buches Brüste  folgen noch Anmerkungen  und kurze Biographien der Autor*innen. Das Buch Brüste ist eine absolute Empfehlung

https://www.klett-cotta.de/belletristik-und-sachbuch/tropen-verlag-c-10

 

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