ars Edition 3 Kinder Jugendbücher mit Kurzbiographien eine Rezension

2018 erschien bei ars Edition von Kay Woodward „Power Women: Geniale Ideen mutiger Frauen“ Dieses Buch enthält Kurzbiographien von 25 Frauen die etwas verändern wollten eingestanden sind. Das Buch ist so aufgebaut, dass es zu jeder Person vier Elemente gibt: 1. Eine Seite mit dem Namen und ein paar Fakten oder ein Zitat von bzw. über die Person. 2. gibt es eine Illustration der Person. 3. eine Kurzbiographie von leider wieder nur einer Seite. 4. gibt es immer eine Seite mit einer fiktiven Frage, welche die jungen Leser*innen an die porträtierte Person nach Ansicht der Autorin scheinbar gerne stellen würden. Dazu wurde eine von den Autorinnen ausgedachte Antwort der porträtierten Person gegeben. Warum diese vier Elemente nicht immer in derselben Reihenfolge angeordnet wurden, bleibt das Geheimnis der Autorin. Mich hat´s genervt. Auf die Seiten des Buches, auf denen die Autor*in im Namen der Leser*innen fiktive Fragen an die porträtierten Personen stellen und diese fiktive Antworten geben hätte meiner Ansicht nach gut verzichtet werden können. Auch auf den, im Multiple Choice – Stil gehaltenen Test, welcher den 25 Kurzbiographien folgt mit dem Titel „Wem ähnelst du?“. Hier können Leser*innen 8 Fragen mit Antworten, von a bis e ankreuzen Ziel soll wohl sein, heraus zu finden, welcher der 5 aus den 25 Kurzbiographien willkürlich ausgesuchten Frauen die Leser*in am ehesten ähnelt. Auf diesen Abschnitt hätte ebenfalls gut verzichtet werden können. Mit den eingesparten Seiten hätten, ohne den Umfang des Buches zu erweitern, weitere Kurzbiographien von Frauen ins Buch aufgenommen werden können. 
Die Zeitleiste am Ende des Buches, auf der alle porträtierten Persönlichkeiten nochmal eingeordnet werden, finde ich genial. Die Kurzbiographien sind mit einer Seite, leider sehr kurz. Dort wo es Überschneidungen zu den „Good Night Stories for Rebel Girls“ gibt, sind die Kurzbiographien in Power Women meiner Meinung nach aussagekräftiger geschrieben. Ersetzen können sie die „Good Night Stories for Rebel Girls“ aber nicht, ersetzen weil das Buch „Power Women“ nur 25 Kurzbiographien enthält und somit nicht an die Fülle von 500 Kurzbiographien in den 5 Bänden Good Night Stories for Rebel Girls herankommt. In „Power Women“ werden relativ klischeefrei behinderte Frauen porträtiert. Leider wird  in diesem Buch keine trans Frau porträtiert.
Im Februar 2019 erschien bei ars Edition „Power People“, ebenfalls von Kay Woodward. Dieses Buch enthält Kurzbiographien von 15 Frauen und 10 Männern, die etwas verändern wollten. Das Buch ist formal genauso aufgebaut wie „Power Women“, es gibt zu jeder Person die selben vier Elemente. Auch in diesem Buch hätte, meiner Ansicht nach, auf die fiktiven Fragen verzichtet werden können. Es gibt wieder die wirklich gute Zeitleiste. Auch auf den im Multiple Choice – Stil gehaltenen Test hätte wieder verzichtet werden können.  Von den 25 Personen, die mit Kurzbiographien in diesem Buch vorgestellt wurden, sind 15 Frauen. Eine der porträtierten Frauen ist nicht cis. Es gibt eine Kurzbiographie einer behinderten Frau es handelt sich um Helen Keller.  Kay Woodward stellt in diesem Buch auch 10 Männer vor, das wirkt auf mich etwas skurril, so als hätte das Buch aufgefüllt werden müssen. Auch bei den Männern gibt es eine Kurzbiographie einer behinderten Person. Es handelt sich ausschließlich um cis Männer, was mir negativ auffällt. Auch hier wären mehr Kurzbiographien möglich gewesen, hätte der Verlag auf die erwähnten überflüssigen „Testfragen“ verzichtet.
Mit „Frauenpower made in Europe“ werden große europäische Frauen von Petra Bachmann und Inka Vigh porträtiert. Das Buch erschien„ bei ars Edition“ 2019. Für mich stellt es das kontroverseste Buch mit empowernden Kurzbiographien dar. Weshalb es im Jahr 2019 als notwendig erschien, eine Verengung auf einen Kontinent vorzunehmen ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar. Doch dieser Umstand wird noch dadurch getoppt, dass der Schwerpunkt auf die deutschsprachigen Länder Deutschland, Österreich und Schweiz gelegt wird.  Ärgerlich ist darüber hinaus, dass Europäer*innen für die Autorin Petra Bachmann ausschließlich weiß sind, oder warum fehlen in diesem Buch sonst die PoC und Schwarzen Frauen? In dieser Hinsicht sind alle anderen hier erwähnten Bücher sehr viel diverser! Die Biographien sind jeweils zwei bis drei Seiten lang und lesen sich sehr gut! Außerdem es gibt eine Zeittafel zu jeder Person auf der wichtige Punkte der Biographie mit dem Jahr vermerkt sind. Es gibt bei 38 Kurzbiographien eine Transfrau. Es kommt auch eine behinderte Frau vor. Dass diese Person Rosa Luxemburg beeinträchtigt ist, müssten die Kinder oder deren Eltern oder Erzieher*innen oder andere Personen, welche das Buch lesen oder vorlesen bereits wissen, denn die Beeinträchtigung wird in der Biographie nicht erwähnt. Das Buch kann, trotz seiner meiner Ansicht nach, nicht akzeptablen Europa Fixierung, aufgrund seiner meist guten Qualität der Kurzbiographien als Ergänzung dienen. Diese Europa Fixierung kann und sollte mit Kindern auch besprochen werden. Ärgerlich ist, dass die Korruption von Christine Lagarde in ihrer Kurzbiographie zu einem Fehler aus der Vergangenheit verklärt wird.
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