Ausschluss und Euthanasie gestern – Sterbehilfe und Teilhabe heute..

Am 3 Februar 2023 ist im Metropol Verlag  das Buch “Ausschluss und Euthanasie“ gestern – Sterbehilfe und Teilhabe heute: Leben mit dem Stigma” im erschienen beim Metropol Verlag. Dieses Buch wurde Initiiert vom „Bund der ´Euthanasie‘-Geschädigten und Zwangssterilisierten“, (dieser hat sich leider Ende 2024 aufgelöst) Dieser hatte in den  zurückliegenden Jahren Interviews mit zahlreichen Überlebenden geführt, die Ausschluss und Zwangssterilisation in der Zeit des Nationalsozialismus selbst erlitten haben, ebenso wie mit Angehörigen von Opfern der NS-”Euthanasie“, deren Familienmitglieder ermordet worden waren. Die Autorinnen und Autoren des Bandes haben sich jeweils einem der Interviews und dem dahinterstehenden Schicksal zugewandt und die Lebens- und Leidenswege von als „lebensunwert“ Stigmatisierten nachgezeichnet und dabei ebenso differenzierte Herangehensweisen gewählt wie individuelle Perspektiven eingenommen. Am Beginn des Buch steht ein Grußwort von Bischof Dr Georg Betzing Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz er geht darauf ein dass das  Unrecht das den Opfern der sog Euthanasie under Zwangssterilisation viel zu lange nicht anerkannt wurde er bekennt sich auch zur Schuld der christlichen Kirchen durch ihre Verstrickung in die Verbrechen des deutschen Faschismus die Bischofskonferenz hat auch bei der Finanzierung dieser Publikation geholfen. Ich sehe die Einbeziehung der katholischen Kirche problematisch weil in meiner Wahrnehmung gerade die Kirchen die Aufarbeitung in den eigenen Einrichtungen immer noch behindern des weiteren sich immer noch weigern die  Deinstutionaliesierung der Behindertenhilfe voranzutreiben und auch auf ihren Veranstaltungen wie z.B. Weihnachtsmärkten immer wieder Werkstätten für behinderte Menschen eine Bühne bieten. Auch kritisch sehe ich das die Bischofskonferenz in Person von Bischof Betzing immer wieder Grußworte an den sog. Marsch für das Leben gerichtet haben auf diesem Marsch für das Leben hetzen christliche Fundamentalist*innen und andere reaktionäre und rechtsextreme  Kräfte inklusive der AfD z.B. gegen Abtreibungn und ganz allgemein gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und queeren Personen und instrumentalisieren. dabei behinderte Menschen und ihre teils berechtigte Kritik an Pränataldiagnostik. Es folgt ein Vorwort  der Herausgeberin dieses Buches Margret Hamm über die Arbeit des BEZ und die Entstehung des Buches. Es folgt Ein Beitrag von Joachim  Weber  mit dem Titel  Der Lange Schatten des “Lebensunwert“- Eine Geschichte von Ausschließung. Dieser Beitrag beginnt mit der Zwischenüberschrift Behindernde Ausschließung: die Geschichte von  Rolf T. Joachim Weber arbeitet heraus wie der Ausschluss aus der Gesellschaft  sich in Stufen vollzog Rolf T mit einem Arm geboren verlebte eine relativ normale Kindheit und Jugend in einer Arbeitersiedlung machte seine Mittlere  Reife  bewarb sich auf eine Angestelltenlaufbahn und bekam die Stelle nicht wegen seiner Beeinträchtigung nicht  es folgte nach dem die Integration in den Arbeitsmarkt doch noch geklappt hat die Stigmatisierung als erbkrank darauf  folgte  die Zwangssterilisation und damit die Gefahr  Opfer der Euthanasie zu werden also ermordet zu werden und nach der NS Zeit ein Lebenslange kampf um Anerkennung  als Opfer des Nationalsozialismus. Nach dem  Biografischen Abriss zu  Rolf T.  Schreibt  Jochen Weber eine kurze Geschichte der Ausgrenzung von behinderten Menschen von Charles Darwin bis zur neoliberalen Verformung des Konzeptes der Inklusion wobei er aus meiner Sicht einen Schritt zuweit geht oder falsch abbiegt in dem er das Konzept der Inklusion für falsch erklärt anstatt den neoliberalen Kapitalismus auch wenn er Karl Marx wegen dessen Aussagen zum Lumpenproletariat für Eugenik mit verantwortlich macht zieht er ausmeiner Sicht massiv falsche Schlüsse. Es folgt ein Beitrag von Axel von Besser zu Traumata durch die NS- Medizin. Es folgt eine Einleitung zu den folgenden sieben biografischen Beiträgen. 

Im ersten biographischen Beitrag schreibt Tanja Gloger basierend auf dem transkribierten interview das Margret Hamm mit Charlotte D geführt hat über das Schicksak von Maria Stephan die in Pirna Sonnenstein durch die NS Euthanasie ermordet wurde dieses Schicksal wird im Beitrag mit der Biographie von Paul Nitsche dem Leiter damaligen Leiter von Pirna Sonnenstein verwoben so entsteht ein sehr Aussagkräftiges Gesamtbild.

Der zweite Beitrag steht ebenfalls mit Pirna Sonnenstein Stein im Zusammenhang  denn Nele Fischer, Valentina Spataro und Leonie Vogt gehen dem Schicksal von Lissa Flades Mutter nach  die  in Pirna Sonnenstein ermordet wurde die Autorinnen gehen aber auch dem Lebensweg von Lissa  Flade nach auch der ist  mit   Pirna  Sonnenstein  zu DDR Zeiten ist Dort ein Flugzeughersteller untergebracht bei dem Lissa Flade arbeitet dem Ende der DDR baut Lissa Flade deie Gedenkstätte Pirna Sonnenstein mit auf.

Im Dritten Beitragg von Minou Beffert und Chantal Clos geht es  um Gerhard K. der erst als  Erwachsenen erfährt das seine Mutter ermordet wurde und der dann um Anerkennung kämpft das Urteil gegen die Täter daserst Jahrzehnte später erfolgt sorgt nicht wirklich  für Gerechtigkeit..

Im vierten Beitrag von Samuel Holle, Vera  Kreichgauer  und Tabea Zeller geht es um das Schicksal von Mia. W die Opfer von Medizin Versuchen war.  Die Autor*innen verlieren aus meiner Sicht dabei ein bisschen den Fokus, indem sie  sehr viel über die traumatische Kindheit schreiben und verschiedene Traumata verbinden.

Im fünften Beitrag geht es um das  Schicksal  von Gerda B. die aufgrund vereinzelter  Epileptischer Anfälle  Zwangssterilisiert wird der Fokus des Beitrags ist aber sehr auf das Leben  nach dem zweiten Weltkrieg und der NS-Zeit fokussiert. Was einen sehr ausführlichen Blick  auf den Umgang mit dem  erlittenen Unrecht zeigt. Eine  kleine Anmerkung weil noch zum Vorgehen der Autor*innen die die Ambivalenzen der Geschichte zeigt  laut den Autor*innen  ist Gerda B Turnerin  und  die ersten Krampfanfälle  scheinen  laut Autor*innen nach einen Überfall durch kommunistische  Turnkonkurent*innen  aufgetreten zu sein  dieser Fakt wird im Text erwähnt, dass die Turnvereinigung in der Gerda B. organisiert war den Nazis nahe stand wird nur in den Fußnoten erwähnt ich frage mich warum.

Der für mich ermutigenste Beitrag ist der sechste in dem die Autor*innen das Leben von  Wilhelm Roggenstein nachzeichnen der schon als Kind in der faschistischen  Musteranstalt Alsterdorf in Hamburg untergebracht wird  und dort zwangssterilisiert wird  er widersetzt sich immer wieder den Zwangsmaßnahmen  und  durch eine wahre List gelingt es ihm seine erste große Liebe  in Österreich vor der Euthanasie zuretten.

Im Letzten Biografischen Beitrag  erzählt Barbara Degen ihr veigene  Deutsch polnisch jüdische Familiengeschichte  ihr großvater wurde  in der NS Euthanasie ermordet.

Nach den sieben biografischen Beiträgen folgt ein sehr guter Beitragüber die Bedeutung von Denunziation im Kontext von Euthanasie und Zwangssterilisierung ein ebenfalls sehr guter Beitrag zum Kontext  das Ehegesundheitsgesetz das die Faschisten erlassen hatten ein Beitrag zu Ausschluss und Teilhabeim im 20. Jahrhundert, von den Eugenik Debatten Anfang des Jahrhunderts über den Faschismus den Eugenik Debatten der 1960 Jajre bis zur UN Behindertenrechtskonvention, es folgt ein sehr spannender Beitrag zu  Sterbehilfe  und Triage im Kontext der Covid Pandemie ich denke die zwei Themen hätten nicht in einem Beitrag behandelt werden sollen den  Abschnitt zu Triage Unterschreibe ich  voll und ganz  bei der Debatte würde ich meinen Schwerpunkt  etwas  mehr auf  Selbstbestimmung anstatt und wiedies gewährleistet werden kann setzen anstatt auf partanalistischen Schutz.  Abschließend folgt noch eine Erklärung der Katholischen Bischofskonferenz zur Triage, diese hätte aus meiner Sicht  durch eine Erklärung der behinderten Menschen, die vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Triage Definition der DIVI  geklagt haben ersetzt werden sollen.

Alles in Allem ist das Buch Ausschluss und Euthanasie“ gestern – Sterbehilfe und Teilhabe heute: Leben mit dem Stigma”  keine leichte Kost, aber eine absolute  Empfehlung.

https://www.euthanasiegeschaedigte-zwangssterilisierte.de/

https://inklusion-statt-integration.de/euthanasie-verbrechen-im-besetzten-europa-eine-rezension/

 

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