Im Oktober 2025 erschien bei https://www.assoziation-a.de/ das neue Buch von Udo Sierck » Frech und frei 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung
Der Verlag schreibt über das Buch »Frech und frei« erzählt vom Widerstand einer sich entwickelnden Selbstbestimmt-Leben-Bewegung seit der Mitte der 1970er-Jahre. Es berichtet von der permanenten Auseinandersetzung mit gängigen Normen, Werten und Körperidealen,…
Das der Autor dieses Buches ein Aktivist aus den Anfängen der Behindertenbewegung ist ist dem Buch anzumerken dies passiert aber ohne das sich Udo Sierck in den Mittelpunkt stellt sondern er Erzählt die Geschichte der Behinderten oder Krüppelbewegung als als eine kollektive würdigt aber auch die Beiträge einzelner Personen. Das Buch gibt einen Überblick über wichtige Ereignisse aber auch Einblicke in Diskussionen und Motive der Beteiligten, Besonder stark ist das Buch da wo es auf in der eigenen Bewegung aufmerksam macht , Eine Aktivistin hatte „die erste Frauenkrüppelgruppe gegründet, sie fand die Hahnenkämpfe in der männlich dominierten Krüppelszene langweilig und ermüdend. Aber daran anschließend wird auch deutlich wo die Unterschiede zwischen behindert und nichtbehindert.“ Frauen innerhalb der Frauenbewegung bestehen „So konnte es auf einem Frauentag in der Debatte um vorgeburtliche Selektion geschehen, dass eine Frau entrüstet ausrief: ‚Ich will keinen Mongo!’“ einer der Hauptwidersprüche lag darin das nichtbehinderte Frauen für das Recht auf Abtreibung stritte behinderte Frauen eher dafür schwanger zu werden und es bleiben zu dürfen diese Widersprüche blieben bestehen teils bis heute, bis heute ist Sterilisierung ohne Einwilligung der Betroffenen in Einrichtungen der sogenannten Behindertenhilfe ein Thema. Das Thema Humangenetik und Pränataldiagnostik aber auch der Kampf gegen neue eugenische Phantasien wie sie z.B, der australischen “Moralphilosoph”Peter Singer immer wieder äußert sind Thema im Buch die Aktionen gegen Singers Auftritte in Deutschland waren durchgehend Erfolge. Auch auf die Unterrepräsentation von lernbeeinträchtigten Menschen und die Dominanz der Körperbehinderten wird selbstkritisch eingegangen. Es wird noch auf sehr viele weitere Etappen der Behindertenbewegung eingegangen. Sehr erfrischend finde ich seine Kritik an der Verflachung des Inhalts von Selbstbestimmung und sein Appell zu Autonomie als Ziel auch berechtigt ist seine Kritik am konfliktscheuen Auftreten der jetzigen Generation von Aktivit*innen innerhalb der Behindertenbewegung nehm ich mir zu Herzen. Gut ist auch das auf die Situation in der DDR eingegangen wird dabei aber gesagt es hätte keine Behindertenverbände gegeben bis in die Wendezeit hineine es hätte nur SED nahe Massenorganisationen gegeben den FDGB und FDJ das ist falsch es gab einen Blinden und einen Gehörlosen Verband in der DDR man kann deren Arbeit kritisieren aber ihre Existenz zu leugnen geht nicht. Leser*innen die das Spektrum an Büchern von Udo Sierck kennen werden ein paar Stellen Wort wörtlich bekannt sein das tut dem Lesen aber keinen Abbruch Frech und frei 50 Jahre Kämpfe der Behindertenbewegung ist eine Absolute Empfehlung gerade auch für Junge Aktivist*innen aber es eignet sich auch als Schulmaterial für den Bereich Sozialkunde oder Geschichte.
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