Entsexualisiert statt A-sexuell ein kritischer Kommentar

Entsexualisiert statt asexuell: Behinderte Menschen sind im gesellschaftlichen Bild noch viel zu oft Wesen ohne sexuelle Bedürfnisse, was so nicht zutrifft. Dadurch entstehen teils gefährliche Mythen 

Mythos 1

Menschen mit Behinderungen haben keine Sexualität. Sie sind Wesen ohne Sexualität .

Mythos 2

 Wer „keine Sexualität hat“, kann nicht Opfer sexualisierter Gewalt sein.

Mythos 3

Menschen mit Behinderung sind besonders geschützt und fast immer unter Aufsicht. Deshalb ist die Gefahr, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden, sehr gering.

Mythos 4

Menschen mit Behinderungen sind sexuell nicht anziehend, daher gibt es keine Gefährdung hinsichtlich sexualisierter Gewalt. Nur „junge und attraktive“ Frauen werden Opfer von sexualisierten Übergriffen.

Mythos 5

Sterilisation verringert die Gefährdung von Frauen und Mädchen, Opfer von sexualisierter Gewalt zu werden.

Mythos 6

Sexualaufklärung und Förderung der Selbstbehauptung von Menschen mit Behinderung ist nicht nötig und zu kompliziert.

Es gibt auch behinderte Menschen die asexuell sind  Am 6. April ist der Internationale Tag der Asexualität. Durch die Arbeit der internationalen Ace-Community und ihrer zahlreichen Organisationen werden asexuelle Menschen zunehmend sichtbarer. Am 24. Oktober ist der Tag der behinderten asexuellen Menschen . Mir wäre ja lieber, behinderte asexuelle Menschen würden einfach am 6 April ausreichend mitgedacht.

Innerhalb des asexuellen Spektrums gibt es allerdings verschiedene Orientierungen. Diese beschreiben unterschiedliche Facetten der Asexualität, Grau-Asexualität, Demisexualität, Fraysexualität, Aceflux.

Asexuelle Personen können andere Menschen durchaus attraktiv finden, oder auch das Bedürfnis nach körperlicher Zuneigung und Berührungen haben. Gesellschaftliche Vorurteile gegenüber asexuellen Menschen sind für asexuelle Menschen belastend, denn durch die Vorurteile haben sie Schwierigkeit, sich Menschen gegenüber als asexuell zu outen.

Anlässlich des 6. April und 24. Oktober möchte ich darauf hinweisen, das Phänomen, wenn behinderten Menschen die Sexualität abgesprochen wird, nicht als „asexuell“ zu bezeichnen, sondern als „entsexualisiert“. Denn wenn dieses Phänomen als asexuell bezeichnet wird, dann wird Asexualität zu etwas Negativem, was Asexualität aber nicht ist. Behinderten Menschen per se die Sexualität abzusprechen ist aber eine Form des Ableismus, also eine Diskriminierung. Behinderte Menschen und ihre Verbündeten, die dies kritisieren wollen, sollten sie dieses Phänomen als Entsexualisierung statt als Asexualität bezeichnen 

https://inklusion-statt-integration.de/gender-kram-illustrationen-und-stimmen-zu-geschlecht-eine-rezension/

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9e/Asexual_Pride_Flag.svg

 

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