Leben ganz unten von Christopher Wimmer eine Rezension

Am 23. Juli 2025 erschien das neue Buch von Christopher Wimmer Leben ganz unten: Perspektiven vom Rand der Gesellschaft in der Reihe  (Neue Kleine Bibliothek) im https://www.papyrossa.de/.
Christopher ­Wimmer sprach für sein Buch Leben ganz unten mit Menschen, die von Armut und Ausgrenzung  betroffen sind. Er untersucht darin, welche Mechanismen zu sozialer Marginalisierung führen und was es bedeutet es, von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen zu sein? Christopher Wimmer führt mit den Menschen Gespräche, wie sie mit Geldnot, Stigmatisierung oder Jobcenter-­Schikanen umgehen? Christoph Wimmer führt diese sehr persönlichen Geschichten aus seinen Interviews mit einer gesellschaftskritischen Analyse zusammen, diese orientiert sich am Historischen Materialismus, er nimmt dabei Erwerbslosigkeit, prekärer Arbeit, Wohnungsnot, Obdachlosigkeit Vereinzelung oder die gesundheitlichen Folgen von Mittellosigkeit unter die Lupe. Wichtig ist auch, dass Christopher Wimmer z.B. beim Thema Obdachlosigkeit auch auf die spezielle Situation von Frauen und Jugendlichen eingeht. Dadurch dass Wimmer nicht von armen, sondern von marginalisierten Menschen spricht, macht er deutlich, dass Armut ein System ist, das Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließt. Marginalisierung umfasst nicht nur einen faktischen Mangel an Geld, sondern geht mit einem Stigma einher,  das sich in diversen Lebensbereichen zeigt. Die verschiedenen Stigma, die die Marginalisierung wegen Armut mit sich bringt, kann Folgen für die psychische und physische Gesundheit haben. Wichtig ist aus meiner Sicht  auch das auf Arbeitsformen jenseits klassischer Lohnarbeit eingegangen wird so z.B auf Sorgearbeit sogenannte Schwarzarbeit aber auch was ich eine sehr wichtige Perspektive finde über das Betteln, das von den Menschen, die  dieser Beschäftigung nachgehen, als Arbeit definiert wird. Im  Bereich der sogenannten Schwarzarbeit spricht Christopher Wimmer auch von Überausbeutung eine weitere Form von Arbeit  bei der ich von Überausbeutung sprechen würde und die nicht als Lohnarbeit gilt weil die in ihr  Beschäftigen nicht als Arbeitnehmer*innen gelten sind Behindertenwerkstätten, über diese spricht Christopher Wimmer aber leider nicht obwohl Christopher Wimmer selbst davon schreibt, dass Behinderung einer der Faktoren ist, die zu Armut führen.https://inklusion-statt-integration.de/das-potenzial-von-arbeit-bei-behinderten-menschen/. Ausführlich wird darauf eingegangen  wie Krankheit ( ich ergänze Beeinträchtigung zu Armut und Stigmatisierung führt und wie wiederum Stigmatisierung zu Krankheit führen kann.
Schwierig  finde ich das als einer der Faktoren auch Migration genannt wird nicht aber Rassismus und das Queernes komplett fehlt, vor allem die Stigmatisierung von trans Personen führt dazu das diese öfter von Armut betroffen sind als cis Personen.
Es  folgen noch weitere Themen wie Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit die da oben und wir hier unten  Leistungsgedanken und damit die Armen, internen Abgrenzung von anderen vermeintlich faulen Armen und zu Wut und Widerstand. Neben der systematischen Analyse ist die Stärke des Buches das Christopher ­Wimmer jede*n seiner einzelnen Ge­sprächs­part­ne­r*in­nen ernst nimmt. Was in ausführlichen Zitaten zum Ausdruck kommt. Das Buch Leben ganz unten ist eine Empfehlung.

 

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