Ohne Befund von Lou Bihl eine Rezension

Am 12. März 2024 erschien Ohne Befund Geschichten aus dem Gesundheits-Wesen von Lou Bihl. In diesem Kurzgeschichtenband finden sich zehn Geschichten aus dem Gesundheitswesen. 
In der ersten geht es um eine Ärztin mit unerfülltem  Kinderwunsch, die sich bei einer Kinderwunschklinik in der Ukraine diesen Wunsch durch Leihmutterschaft erfüllen möchte dann kommt es zum Krieg in der Ukraine und die Leihmutter sagt das ihr die Eizellen eingepflanzt wurden und sie möchte nach Deutschland kommen die Ärztin mit Kinderwunsch und ihr Ehemann nehmen sie auf in dem Glauben auf sie trägt ihr Kind aus das stellt sich als nicht wahr heraus und am Ende verschwindet die Leihmutter im Abschiedsbrief gesteht sie das sie selbst Schwanger geworden ist und einfach zum Schutz nach Deutschland wollte und sie die sich bietende Gelegenheit genutzt hat. Diese Kurzgeschichte stellt mehrere Fragen. 
Allgemein: ist die Leihmutterschaft gegen Geld vertretbar und sollte sie in Deutschland legal sein? Wie ist das Machtgefälle, wenn ein deutsches Ärzteehepaar diese Dienstleistung in der Ukraine in Anspruch nimmt? 
Der für mich spannendste Punkt war dass die  Frau mit  Kinderwunsch den  Arzt bei der Voruntersuchung zu einem Test auf das Down Syndrom drängen wollte ohne das Wissen der Leihmutter und die sich daraus ergebende Frage wie weit dürfen Eltern die Leihmutterschaft in anspruch nehmen in die Entscheidungen  der Leihmutter  während der Schwangerschaft eingreifen, und gibt es ein Recht auf ein nicht behindertes Kind bei bei dieser Form der Dienstleistung.
Die zweite Kurzgeschichte handelt von einer alleinerziehende plastischen Chirurgin, und es geht um um zwei verschiedenen Gründen eine plastische Körperkorrektur haben wollen ein Mann der einen Brustansatz nache einer Hormontherapie wegen Prostatakrebs hat und diesen korrigieren lassen will und eine Frau die ohne ersichtlichen Grund Nase Und Brust operiert haben will und die Ärztin das ablehnt und mit der Patientin sehr lange diskutiert ohne dahinter zukommen was der eigentliche Grund für deren gewünschte Korrekturen an ihrem Körper ist….
In der dritten Kurzgeschichte geht es um eine von ihrem Ehemann getrenntlebende Mikrobiologin, die ihn nach einem Motorradunfall auf der Intensivstation aufsucht und feststellen muss, wie wenig sie ihren Mann kannte denn dieser scheint schwul zusein
In der vierten Kurzgeschichte geht es um eine Oberärztin, die von einer anonymen Person eine Flasche Champagner geschenkt bekommt. Doch das allein ist noch nicht genug der Ehre, denn als sie obendrein die französische Originalausgabe La Peste* von Albert Camus erhält und schließlich noch eine begehrte Theaterkarte, ist das Rätsel um den Verehrer, ob Patient oder Kollege, groß, bis dieser sich zu erkennen gibt. Es ist ein Kumpel ihres Sohnes.
In der fünften Kurzgeschichte besucht eine Anästhesistin ihren Vater in einer Seniorenresidenz und nimmt mit Verwunderung zur Kenntnis, dass in seinem  
Badschrank Viagra liegt. Hinter seinem Rücken fragt sie die Hausärztin, was es damit auf sich hat, nach einigem innerem Widerstand akzeptiert sie es, dieses übergriffige Verhalten der Tochter hat mich ziemlich wütend gemacht.
In der sechsten Kurzgeschichte  diskutiert  ein Hausarzt mit seiner Familie und der als Geflüchtete gekommenen Haushaltshilfe aus der Ukraine über die Situation von Flüchtlingen am Anfang geht es von der Tochter ausgehend darum ob ukrainische Geflüchtete mehr Unterstützung bekommen  als geflüchtete Menschen aus aus Afghanistan oder Afrika (Afrika ist kein Land) erst versucht die Mutter das mit üblen Klischees über muslimischen Geflüchteten zu rechtfertigen voll eskaliert die Situation als die Mutter von ihrer Haushaltshilfe auf toxische Art Dankbarkeit einfordert.
In der  siebten Kurzgeschichte geht es darum, dass nach einem One-Night-Stand tauscht sich eine Onkologin mit einem Molekularbiologen beruflich per Mail über Epigenetik  aus, wobei sich der Mann Hoffnungen auf mehr macht. 
In der achten Kurzgeschichte geht es darum, dass eine Onkologin hart davon  getroffen ist  dass eine ihrer Patientinnen, ausgerechnet ihre frühere Hausärztin, ganz plötzlich verstirbt. Erst ein Brief kann die quälende Ungewissheit, etwas übersehen zu haben, beenden. 
In der neunten Kurzgeschichte  geht es  darum, dass ein Mann, der seinen Berufswunsch wegen der Schwangerschaft seiner Ehefrau nicht verwirklichen konnte, erholt sich Jahre später nach einem Schlaganfall im Krankenhaus, wo ihn seine Ehefrau mit Sohn und Tochter besucht. Doch anstatt ihm die nötige Ruhe zu gönnen, wie seine Frau als Krankenschwester weiß, führt das Aufeinandertreffen zu einem aus dem Ruder laufenden Schlagabtausch.
In der letzten Kurzgeschichte des Buches Ohne Befund geht es darum, dass geladene Gäste zu Prosecco und Crostini bei einem Literaturdinner fachsimpeln. Für eine Anästhesistin und ihre Kollegen entwickelt sich die Teilnahme zu einer angeregten Diskussion über den Roman Vernichten* von Michel Houellebecq, die bei einem Absacker ein abruptes Ende findet.
Leider konnte mich das Buch Ohne Befund nicht überzeugen und hat mich teils auch gelangweilt. leider ist das Buch Ohne Befund keine Empfehlung.
https://inklusion-statt-integration.de/ypsilons-rache-von-lou-bihl-eine-rezension/

 

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